Politische Vereinbarungen zum Klimaschutz und Definition ökologischer Begriffe

Im Dezember 1997 wird der erste internationale Vertrag, der die Emissionen von Treibhausgasen begrenzen soll, verhandelt. Treibhausgase sind CO2 und weitere Klimagase, die sich in der unteren Atmosphäre ansiedeln. Das Problem liegt darin, dass auf der Erde ankommende Sonnenstrahlung hierdurch Schwierigkeiten hat, durch die entstehende Treibhausgasschicht, ins Weltall zurück zu gelangen. Ähnlich einem Glas-Treibhaus bleibt die Wärme gefangen. Bei oben genanntem Vertrag handelt es sich um das Kyoto-Protokoll, welches 1997 in Kyoto, Japan, verabschiedet wird und am 16. Februar 2005 in Kraft tritt. Es ist der erste Vertrag mit einer Verteilung von verbindlichen Minderungszielen für bedeutende Industriestaaten. Dort wird festgelegt, dass die Europäische Union ihre Emissionen im Jahr 2012 um acht Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 reduzieren soll. Das Abkommen läuft 2012 aus, Europa hat seine Ziele erreicht. Eine weitere Verpflichtungsperiode für alle Staaten kann jedoch nicht beschlossen werden. Lediglich die Europäische Union und wenige weitere Länder verlängern die zweite Verpflichtungsperiode des Protokolls bis 2020. Demzufolge wird nur ein kleiner Teil der weltweiten Emissionen berücksichtigt, China und die USA sind nicht zur Emissionsbegrenzung verpflichtet. Im Dezember 2015, 18 Jahre später, unterzeichnen die Delegierten der Klimakonferenz von Paris ein Nachfolgeabkommen, das sogenannte Übereinkommen von Paris. Hier wird vereinbart, dass die globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden soll. Die Zwei-Grad-Marke bezieht sich auf Werte aus der vorindustriellen Zeit. Es gibt sogar Bestrebungen, den Anstieg der Temperatur nicht auf zwei Grad, sondern nur auf 1,5°C (Grad Celsius) zu beschränken. Damit der Anstieg bei 1,5°C stagniert, müssen die menschengemachten Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 auf Netto-Null sinken. Wenn das 2°C-Ziel eingehalten werden soll, wird die Stagnierung erst bis 2075 benötigt. Der Zeitraum der vorindustriellen Werte basiert auf dem Bezugszeitraum zwischen den Jahren 1850 und 1900. Die mittlere globale Oberflächentemperatur aus dem Zeitraum wird hierbei als Annäherung für den vorindustriellen Wert genutzt. Laut dem IPCC Bericht (Intergovernmental Panel on Climate Change: Weltklimarat) aus dem Jahr 2018 ist die Oberflächentemperatur zwischen den Jahren 2006 und 2015 um 0,87°C höher als zwischen den Jahren 1850 und 1900. Zum jetzigen Zeitpunkt liegt der vermutete Temperaturanstieg pro Jahrzehnt bei 0,2°C. Die Werte beruhen auf den vergangenen und zukünftigen Emissionen. Hierzu gibt es seit dem 26.11.2019 allerdings neue Zahlen aus einem neuen Report. Der UN Environment Programme’s Emissions Gap Report ist vor kurzem erschienen und besagt, dass die Erde sich, wenn alle Bestrebungen des Pariser Abkommens eingehalten werden, trotzdem um 3,2 °C erwärmen wird. Aufzuhalten sei das nur, wenn zwischen 2020 und 2030 die Emissionen jedes Jahr um 7,6% zurückgehen. Damit könne das 1,5°C-Ziel verwirklicht werden. Für das Zwei-Grad-Ziel wären es 2,7% Emissionsrückgang pro Jahr. Wenn dies nicht zeitnah passiert, ist das 1,5°C-Ziel nicht zu erreichen. Im Folgenden werden nun ökologische Begriffe definiert. Die erste existierende Definition von Ökologie stammt von Ernst Haeckel aus dem Jahre 1866, der ein Anhänger von Charles Darwin war. Haeckel definiert die Ökologie „als das Studium der Beziehung von Organismen, oder Gruppen von Organismen, zu ihrer Umwelt, oder die Wissenschaft der Wechselbeziehungen zwischen lebenden Organismen und ihrer Umwelt.“ Weiter definiert Eugene P. Odum im Jahre 1953: Ökologie ist „die Erforschung von Struktur und Funktion der Natur, welche auch die Lebewesen umfasst“ . Ein Begriff, der häufig mit der Ökologie in Zusammenhang gebracht wird, ist die Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit bedeutet, dass gegenwärtiges Denken und Handeln unter dem Gesichtspunkt geschehen, dass die Lebenssituation der heutigen Generation verbessert wird, ohne die Zukunftsperspektive der zukünftigen Generation zu verschlechtern. Der Deutsche Bundestag richtet im Jahr 1995 eine Enquete-Kommission (Arbeitsgruppe) mit dem Titel Schutz des Menschen und der Umwelt ein. Hier entsteht das Drei-Säulen-Modell einer nachhaltigen Entwicklung, in dem ökologische, ökonomische und soziale Ziele miteinander verknüpft werden. Dadurch wird der interdisziplinäre Charakter der Nachhaltigkeit deutlich. Es wird gezeigt, dass die verschiedenen Ziele gleichwertig und gleichberechtigt nebeneinander stehen. Das Drei-Säulen-Modell wird entwickelt um darzulegen, dass zum Begriff Nachhaltigkeit nicht nur die Ökologie zählt, sondern auch Ökonomie und Soziales. In anderen Quellen wird geschrieben, dass das Drei-Säulen-Modell keinem einzelnen Autor direkt zugeordnet werden kann, da das Modell historisch gewachsen ist und bereits in älteren Schriften nachgewiesen werden kann. Da das Thema der Bachelorarbeit „Luftverkehr in der ökologischen Krise. Kritikpunkte und Lösungsansätze“ lautet, wird auch der Begriff der ökologischen Krise definiert: Eine ökologische Krise ist eine „Situation, in der die Gefahr nachhaltiger und irreversibler Gefährdungen der natürlichen Umwelt besteht“. Unter Emissionen werden Verunreinigungen verstanden, wie z.B. Schadstoffe, Geräusche, Strahlen, Wärme, Licht oder Erschütterungen. Neben den CO2-Emissionen, also den Kohlenstoffdioxidemissionen, entstehen noch weitere Treibhausgasemissionen, die zur Erderwärmung beitragen. In den vergangenen 800.000 Jahren liegt die durchschnittliche CO2-Konzentration zwischen 180 und 280 Parts per Million (ppm), in wenigen Jahrzehnten ist sie auf 400 ppm angestiegen. Der Mensch gilt als Hauptverursacher für den rapiden Anstieg, im Tourismusbereich erzeugen vor allem Flugreisen die klimaschädlichen Emissi-onen. Die Einheit Parts per Million ist im internationalen Gebrauch eine häufig verwendete Einheit für die CO2-Konzentration und bedeutet übersetzt Volumenanteile pro Million Volumenteile. Ein Wert von 280 ppm bedeutet, dass auf eine Million Teile Luft 280 Teile CO2 kommen. Die Anzeichen für die Entwicklung des vom Menschen verursachten Klimawandels werden durch verschiedene Untersuchungsergebnisse bestätigt. Die Erde hat sich seit dem 19. Jahrhundert um 0,76°C erwärmt, die erwartete Erwärmung bis ins Jahr 2100 liegt bei weiteren 1,1°C bis 6,4°C. Dadurch wird der Meeresspiegel um 18 - 59 Zen-timeter ansteigen und Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenwelt sowie die Weltbevölkerung haben. Seit 1900 werden Klimaerwärmungseffekte beobachtet, die überwiegend menschengemacht sind und auf die Industrialisierung und der damit zusammenhängenden Verwendung von fossilen Brennstoffen zurückgehen. Die fossile Verbrennung von Gas, Kohle oder Öl setzt große Mengen an CO2 frei. Fossile Brennstoffe sind natürliche, aber auch endliche Ressourcen. Im Gegensatz dazu gibt es beispielsweise die Biomasse, die zu den natürlichen und erneuerbaren Ressourcen zählt. Fossile Energieträger sind Brennstoffe, die in der Vergangenheit der Erdgeschichte gebildet wurden. Dies geschah unter der Eliminierung von Sauerstoff, aber mithilfe von großem Druck. Dadurch entstanden in der Vergangenheit aus toten Tieren und abgestorbenen Pflanzen die heutigen fossilen Brennstoffe. Der Begriff CO2-Neutralität bedeutet, dass die jährlichen CO2-Emissionen weltweit null ergeben. CO2-Neutralität kann als Synonym für den wissenschaftlichen Begriff Netto-Null-Kohlenstoffemission verwendet werden. Für jede Tonne CO2, die durch menschliche Aktivität verursacht wird, wird wiederum eine Tonne CO2 durch eine andere menschliche Aktivität aus der Atmosphäre entfernt. Null-CO2-Emissionen (nicht zu verwechseln mit Netto-Null-CO2-Emissionen) dagegen, sind ein hypothetisches Konzept, da selbst in extremen Minderungsszenarien verbleibende CO2-Emissionen gefunden werden können. Es erscheint unwahrscheinlich, dass menschliche Systeme überall auf null Emissionen reduziert werden können. Die neueste politische Entwicklung ist, dass die deutsche Bundesregierung ein Klimapaket beschlossen hat, mit dem die Klimaschutzziele für 2030 sicher erreicht werden sollen. Dafür hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 veröffentlicht. Bis ins Jahr 2030 soll die Treibhausgasemission gegenüber dem Jahr 1990 um 40 Prozent reduziert werden, bis 2050 soll in Europa Treibhausgasneutralität herrschen. Das Klimaschutzziel 2030 ist ein Zwischenziel zur Treibhausgasneutralität 2050. Das Klimaschutzprogramm besteht aus vier Elementen, die zur CO2-Emissionsminderung beitragen, darunter Förderprogramme und Anreize, um CO2 einzusparen, die Bepreisung von CO2 oder auch regulatorische Maßnahmen. Es wird für die verschiedenen Bereiche, wie Verkehr, Landwirtschaft oder Gebäude, festgelegt, wie viel CO2 sie pro Jahr ausstoßen dürfen. Ein Ergebnis daraus ist, dass die Steuern auf Flugtickets in Deutschland zum ersten April 2020 steigen werden. Ausführliche Informationen dazu unter "Verkehrsverlagerung der Kurzstrecken auf die Schiene.