Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 

Das Wachstum des Luftverkehrs erfordert auch eine Kapazitätsanpassung an den Flughäfen, die meist nur durch bauliche Erweiterungen erreichbar ist. Dazu zählen unter anderem neue Wartungshallen, Terminals, Abfertigungsgebäude, Start- und Landebahnen oder Parkhäuser. In Europa ist der Landschaftsverbrauch Hauptproblem für das Wachstum der Branche, da Konflikte mit Anwohnern sowie Umweltschutzorganisationen und zahlreiche Protestaktionen dazu führen, dass eine Erweiterung zeitlich stark verzögert oder sogar verhindert wird.

Flughäfen sind von großer wirtschaftlicher Bedeutung und ein Schlüsselfaktor für die Entwicklung der jeweiligen Regionen. Sie stehen im Fokus der Öffentlichkeit und benötigen viel Platz. Eine räumliche Erweiterung des Flughafengeländes ist jedoch nur möglich, wenn eine Planfeststellung oder Plangenehmigung nach §8 Abs. 2 LuftVG vorliegt. Wenn die Anbauten signifikante räumliche Auswirkungen mit sich ziehen, wird zudem ein Raumordnungsverfahren nach §15 ROG notwendig. Der Flächenverbrauch umfasst das Flughafengelände sowie Standorte von Navigationsanlagen am Boden. Lediglich 0,6 Prozent des gesamten Flächenbedarfs für Verkehrsträger entfällt auf den Luftverkehr. Allerdings bringt ein Flugplatz auch den Landschaftsverbrauch durch eine Verkehrsanbindung auf der Straße sowie Schiene mit sich. Tendenziell nimmt ebenfalls die Bevölkerung in den umliegenden Städten zu und das Landschaftsbild sowie die Lebensqualität werden beeinträchtigt.

Das internationale Drehkreuz in Frankfurt ist mit ca. 20 Quadratkilometern verhältnismäßig kompakt, denn der Flughafen wird mit hoher Effizienz betrieben. Beim Flughafenbau oder einer Erweiterung werden betroffene Gebiete gerodet bzw. ökologisch zerstört und stehen nicht mehr zur land- oder forstwirtschaftlich Nutzung bereit. Dadurch wird das Ökosystem der Flora und Fauna zerstört und der Naherholungswert des Umlandes beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass beim Bau von Start- und Landebahnen aus bauphysikalischen Gründen der Grundwasserspiegel abgesenkt werden muss. Dies ist erforderlich, um Frost an den Bahnen zu vermeiden und einen reibungslosen Flugbetrieb – auch im Winter – zu gewährleisten. Am Flughafen München sind beispielsweise Entwässerungsgräben angelegt und somit der Grundwasserspiegel um circa zwei Meter abgesenkt. Durch Vertikalbrunnen versuchten die Flughafenbetreiber zwar einen Ausgleich zu schaffen und das Grundwasser für das Umland wieder bereit zu stellen, dies gelang allerdings nicht vollständig. Aus diesem Grund sind die Felder in der Umgebung trockener, was zu einer erschwerten landwirtschaftlichen Nutzung führt. Das Flughafengelände ist jedoch nicht vollständig bebaut. Im Schnitt besteht das Areal zu 75 Prozent aus Grünflächen, welche Lebensraum für zahlreiche, auch vom Aussterben bedrohte, Tierarten bieten. Das ist vor allem der Fall, weil diese Flächen meist weder genutzt noch gemäht werden und somit einen ungestörten Platz für die Tiere bieten. Ohne den Flughafen würde diese Fläche in dieser Form auch nicht den Tieren zur Verfügung stehen, sondern anderweitig genutzt werden.