Zur Weltausstellung EXPO in Sevilla im Jahr 1992 wurde Spaniens erste Hochgeschwindigkeitsstrecke gebaut, um eine schnellere Verbindung zwischen dem Veranstaltungsort und Madrid anbieten zu können. Dadurch wurde die Fahrzeit auf dieser Strecke von fast sechs Stunden auf etwas mehr als zwei Stunden verkürzt. Das Hochgeschwindigkeitsnetz wurde auch weiterhin ausgebaut und so besitzt Spanien aktuell mit über 3000 km das längste Hochgeschwindigkeitsnetz in Europa und liegt weltweit auf Platz zwei hinter China.

AVE

Alta Velocidad Española (kurz AVE) ist neben der Bezeichung des spanischen Hochgeschwindigkeitsnetzes auch die Bezeichnung einer Zug-Klasse der spanischen Bahngesellschaft RENFE. Dieser ist überwiegend auf Langstrecken unterwegs und verkehrt auf der Normalspur. Dies stellt eine Besonderheit dar, da der Großteil der spanischen Züge bis zur Einführung des AVEs auf einer breiteren Schienenspur verkehrte. Aus diesem Grunde musste speziell für diesen Fahrzeugtyp neue Schienen gebaut werden. Die zwei großen Anfahrtsbahnhöfe des AVEs sind Madrid Puerta de Atocha und Barcelona Saints. Der AVE erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 310 km/h.

Der AVE ist der komfortabelste Hochgeschwindigkeitszug der RENFE. Je nach Baureihe gibt es zwei oder drei Komfortklassen. In jeder Klasse gibt es ein Bordrestaurant, Videobildschirme mit Unterhaltungsprogramm und Steckdosen an den Sitzplätzen. Der Zug gilt als sehr pünktlich und sicher. Dies wir u.a. dadurch erreicht, dass die Sitze drehbar sind und der Zug so bereits sehr früh abfahrtbereit ist. Zudem müssen vor der Abfahrt Sicherheitskontrollen passiert werden.

Alvia

Der Alvia ist ein weiterer Hochgeschwindigkeitszug der RENFE. Dieser ist im Gegensatz zum AVE umspurbar, d.h. er kann sowohl auf der Normalspur als auch auf der Breitspur fahren. Der Zug verkehrt auf der Langstrecke und verbindet die größten spanischen Städte miteinander. Beim Alvia werden zwischen zwei Komfortklassen unterschieden. In der ersten Klasse steht den Fahrgästen eine spezielle Lounge am jeweiligen Abfahrtsbahnhof zur Verfügung. Der Alvia erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h. Die neueste Zug-Variante des Alvia charakterisiert sich durch die entenförmige Schnauze.