Der Fahrradtourismus bezeichnet die Fortbewegung mit dem Fahrrad in der freien Natur. Anders als bei anderen Verkehrsmitteln, wird hier kein maschineller Antrieb benötigt, da der Fahrradfahrer das Fahrrad durch das Treten der Pedale selbst antreibt. Diese Art der Fortbewegung ist zudem sehr anfällig für Schlechtwetter, da das Fahrrad als offenes Fahrzeug hierfür keinen Schutz bietet.
Beim Fahrradtourismus können je nach Reisezweck unterschiedliche Reisearten unterschieden werden. So wird eine Tagestour meist vom eigenen Wohnort aus unternommen. Ein Fahrradurlaub bezeichnet hingegen eine mehrtägige Reise mit dem Fahrrad. Schließlich zählt noch das Radfahren im Urlaub zum Fahrradtourismus. Hier wird während des Urlaubs am Ferienort gelegentlich das Fahrrad genutzt, es stellt jedoch nicht den Hauptzweck der Reise dar.
Nachfrage
Der Großteil der Fahrradreisenden plant seinen Urlaub individuell. Jedoch gibt es auch spezielle Reiseveranstalter, die entweder durch Reiseleiter geführte Radtouren anbieten oder Teilleistungen wie Kartenmaterial oder die Reservierung von Unterkünften anbieten. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Radreisen wieder leicht angestiegen. Dies könnte aus dem steigenden Bedürfnis nach Natur und Freiheit resultieren. Im Jahr 2015 unternahmen die Deutschen rund 17 Mio. Tagesausflüge und ca. 4,5 Mio. Fahrradurlaube mit mehr als drei Übernachtungen. Generell wird das Fahrrad aber vielmehr für alltägliche als für touristische Zwecke genutzt.
Die größte Zielgruppe der Radreisenden ist zwischen 45 und 64 Jahre alt, der Altersdurchschnitt liegt bei 48 Jahren. E-Bike Fahrer sind mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren etwas älter. Der Großteil der Fahrradurlauber nutzt das Fahrrad alltäglich und nicht nur im Urlaub. Eine Radtour wird größtenteils mit dem Partner oder Freunden unternommen, aber auch der Anteil an allein reisenden Personen ist mit 17 % sehr hoch. Der durchschnittliche Fahrradtourist hat einen hohen Bildungsstandard und lebt in einem Haushalt ohne Kinder.
Reiseziele
Bei den Streckenverläufen einer Fahrradreise können drei unterschiedliche Varianten unterschieden werden: Wie bei einer klassischen Rundreise, werden bei einer Etappenreise nacheinander unterschiedliche Ziele angefahren, jedoch können sich Anfangs- und Endpunkt unterscheiden. Bei einer Standortreise unternimmt der Radler von einem Standpunkt aus Touren in verschiedene Richtungen.
Auswahlkriterium für die Wahl der Fahrradstrecke sind besonders die Landschaft und das Angebot an Radwegen. In Deutschland zählt das Fahrradwegnetz ca.150.000 km, wobei ca. 76.000 km touristisch genutzt werden. Hierzulande sind die Regionen Bayern, das Münsterland und die Ostsee die beliebtesten Fahrrad-Regionen. Im Ausland zählen die Niederlande, Südtirol und Österreich zu den bevorzugten Fahrraddestinationen. Hierbei sind Strecken entlang von Flüssen besonders populär. Die beliebtesten Radfernwege in Deutschland sind der Elberadweg, der Weserradweg, der Ruhrtal-Radweg und der Donauradweg. Diese stellen allesamt Mehrtagestouren dar.
Beliebteste Regionen im Ausland bei deutschen Fahrradurlaubern (2017) in Prozent
(Quelle: ADFC Radreiseanalyse 2017)
Produkte
Das beliebteste Fahrradmodell ist das klassische Trekking-Rad mit ca. 30 % Marktanteil. Das E-Bike wird aktuell von ca. 6 % der Fahrradfahrer genutzt, Tendenz steigend. Generell wird beim Fahrradurlaub größtenteils das eigene Fahrrad genutzt, nur wenige mieten sich ein Rad an.
Hier einige Sonderformen an Fährrädern: