Prof. Dr. Axel Schulz

Tourismus - Verkehr - Lehre

 

 

Flusskreuzfahrten gelten häufig als langweilig, bieder und hauptsächlich für älteres Klientel.  
Aber welche Möglichkeiten gibt es bei Flusskreuzfahrten tatsächlich und welche verschiedenen Arten gibt es? Wann kam der Trend der Kreuzfahrten auf? Welche Schiffskategorien existieren und was sind die drei beliebtesten Kreuzfahrtunternehmen in Deutschland?
Dies und vieles mehr können Sie hier erfahren.

 Wissenswertes über Flusskreuzfahrten

Seit Jahrtausenden wurden Flüsse für die Beförderung von Personen und Fracht verwendet.
Im 18. Jahrhundert begann der Flusstourismus für Adelige und Geistliche. Damals fuhren die Schiffe mit dem Strom, da gegen den Strom zu mühsam war.
Im Laufe der Zeit entwickelten sich bereits erste Reedereien mit Schwerpunkt auf Flusskreuzfahrt, allerdings war der Beginn der modernen touristischen Flusskreuzfahrt erst in den 1960er Jahren.

Die Art des Reisens auf Flusskreuzfahrten ist sehr komfortabel. Bereits die Anreise zum Schiff kann bequem mit Auto, Bahn oder Bus erfolgen. Zudem sind die heimischen Gewässer sehr sicher, wodurch das Reisen wenig Risiken birgt.
Im Vordergrund stehen bei Landausflügen Städtereisen sowie Landschaften.
Im Durchschnitt geht eine Reise auf der Flusskreuzfahrt 5-7 Tage und kostet pro Tag 200 €.
Der Großteil der Zielgruppe besteht auf den sogenannten Best ager, also ab einem Alter von 50 Jahren.
Im Jahr 2016 waren sogar 15% der Reisenden 76 Jahre oder älter.
Ziel vieler Reedereien ist allerdings, in Zukunft auch andere Zielgruppen zu erreichen, wie beispielsweise Familien, Alleinreisende oder auch junge Passagiere.

Marktteilnehmer

Flusskreuzfahrten gehören mit zu den am stärksten wachsenden Marktsegmenten in der Touristik. Im Jahr 2017 betrug das Passagieraufkommen weltweit etwa 1,7 Millionen Passagiere. Die meisten Passagiere kamen, wie in den beiden Jahren zuvor, erneut aus den USA und Kanada mit insgesamt 38,0 %. Dahinter folgt der deutsche Quellmarkt, der mit einem Anteil von 27,9 % ein Wachstum von 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte. Platz drei belegen Großbritannien und Irland mit einem Marktanteil von insgesamt 11,2 %. Auf den europäischen Flüssen wurden 1,42 Millionen Passagiere verzeichnet. Im deutschen Markt wurde dabei eine Passagierzahl von 470.398 erreicht.

Weltweites Passagieraufkommen von Flusskreuzfahrten im Jahr 2017

 

                               Gesamtpassagiere 1,7 Millionen

Quelle: Statista

Arten von Flusskreuzfahrten

Flusskreuzfahrten steuern meist ähnliche Orte an und unterscheiden sich hauptsächlich bei der Gestaltung der Programme sowie der Ausrichtung der Kreuzfahrt.

Unterschieden wird in Traditionelle Kreuzfahrt, Themenkreuzfahrt sowie weitere Kreuzfahrten.

Schiffskategorien und Ausstattung

Schiffe für Flusskreuzfahrten sind in ihrer Bauweise eingeschränkt bedingt durch Brücken, die durchfahren werden müssen, Schleusenkammern oder auch der Breite und Tiefe der Gewässer.
Unterschieden wird dabei in zwei Größenklassen:

Die Ausstattung der Schiffe ist sehr unterschiedlich und reicht von einfach bis luxuriös. Abhängig von der Kategorie fallen auf ein Besatzungsmitglied zwei bis vier Passagiere. Besonders bei Flusskreuzfahrten ist, dass es hauptsächlich Außenkabinen gibt und auf neueren Schiffen sind diese sogar mit einer Veranda ausgestattet.
Auch die Kabinengrößen können stark variieren. Von kleinen Kabinen mit 8 qm bis zu 25qm in den großen Kabinen.

Alle Schiffe bieten Restaurants, Bars, Bibliothek, Boutique und Sonnendeck an. Manche haben sogar einen Swimmingpool oder Fitnessraum im Angebot.
Die Nachfrage geht immer mehr ins obere Segment über und es sind mindestens 4* Schiffe gefragt.

 Flusskreuzfahrtunternehmen

Die drei wichtigsten Unternehmen in Deutschland sind A-rosa, Phoenix Reisen und Nicko Cruises.


Vergleich der Kreuzfahrtunternehmen in 2014 und 2018

Umsatzzahlen in Millionen

Quelle: Statista

Im Allgemeinen sind postivie Entwicklungen zu verzeichnen.
Flusskreuzfahrten werden immer beliebter und sollen in Zukunkt auch eine breitere Zielgruppe ansprechen.

Autor: Anna Hochleitner