Die Debatte um den Klimaschutz und die damit einhergehenden Probleme, drängen immer mehr auf emissionsarme Alternativen zum Flugzeug. Das Konzept der Nachtzüge stellt sowohl für Privatreisende als auch für Geschäftsreisende eine sehr gute, klimafreundliche Alternative dar. Trotz der vielen Vorteile, die ein Nachtzug bietet, stehen die Anbieter derzeit auch vor einigen Herausforderungen. Welche das sind und welches Konzept hinter dem Nightjet der ÖBB steckt erfahren sie hier.

Überblick

Im klassischen Sinne versteht man unter Nachtzügen nachts verkehrende Züge des Personenverkehrs. Im Schienenpersonenfernverkehr legen sie über Nacht lange Strecken mit wenigen Zwischenhalten zurück. Erst das Vorhandensein von speziellen Liege- uns Schlafwägen qualifizieren einen Zug zu einem Nachtzug. Zusätzlich dazu, sind jedoch auch die klassischen Sitzmöglichkeiten vorhanden.

Nachtzüge bieten einige attraktive Vorteile.

Das Angebot

Angebot in Deutschland

Hauptanbieter für Nachtzüge in Deutschland ist seit 2016 die Österreichische Bundesbahn (ÖBB). Mittlerweile bietet sie 16 Verbindungen von und nach Deutschland an. Ab 2021 soll jedoch bereits ein neuer Nachtzug eingeführt werden, der Berlin und Stockholm miteinander verbindet. Außerdem bietet die russische Bahn zusätzliche Nachtverbindungen von Moskau über Berlin nach Paris. Hinzu kommen die Nachtzüge verschiedener Anbieter, die während der Saison Urlaubsgebiete ansteuern, wie zum Beispiel der Alpen-Sylt Nachtexpress.

Angebot in Europa

Auch in ganz Europa verkehren Züge, die dazu bestimmt sind, ihre Passagiere über Nacht ans Ziel zu bringen. Im Folgenden werden 3 Beispiele vorgestellt.

Fallbeispiel NightJet

Der Nightjet ist ein Angebot der ÖBB, die ihren Sitz in Wien hat und über 41.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die ÖBB legt ein Hauptaugenmerk auf Nachhaltigkeit, weshalb 100% des Bahnstroms aus erneuerbaren Energieträgern kommen.

Ab 30€ kann man im Nightjet einen Platz in einem Sitzwagen erwerben, die teuerste Alternative im Schlafwagen gibt es für 159€.

Der Nightjet wird außerdem von diversen Partnerbahnen erweitert. Darunter fallen der kroatische, ungarische, polnische, sowie der tschechische Nachtzug.

Der Nightjet bietet drei verschiedene Komfortklassen:

Anzahl der internationalen Züge der ÖBB im Jahr 2019

Quelle: Statista

Zusatzleistungen

Die ÖBB bietet ihren Kunden zahlreiche Zusatzleistungen an, hierzu zählen beispielsweise die Mitnahme von Auto, Motorrad, Fahrrädern oder sogar des Haustiers an, wobei letzteres nicht in den EuroNight Partnern erlaubt ist. Außerdem bietet die ÖBB in bestimmte Ländern ein Haus-Haus Gepäck an, wobei das Gepäck beim Reisenden zuhause abgeholt wird und an den Zielort befördert wird. So kann der Reisende ganz entspannt die Zugfahrt genießen, ohne ständig auf sein Gepäck achten zu müssen.

 Zukunftsausblick

Um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben, plant die ÖBB in neue Schlaf- und Liegewagen zu investieren und die bestehende Ausstattung 2022 zu erneuern. Um in Sachen Klimaschutz mit guten Beispiel voran zu gehen, plant die ÖBB gänzlich auf Ökostrom umzustellen. Zudem sollen die Kooperationen der vier Bahnunternehmen aus Österreich, Deutschland, Frankreich und der Schweiz weiter ausgebaut werden.

 Ab 2021 sollen außerdem die folgenden neuen Nightjet Linien ins Leben gerufen werden:

 Autorin: Sophia Kessler