Tourismus Grundlagen

Verkehr - Hotellerie - Reiseveranstalter - Destinationen

 
 
 

Die Erfassung des touristischen Geschehens in seiner Gesamtheit ist nicht möglich. Die vielfältigen Erscheinungsformen des Tourismus lassen es weder im internationalen noch im nationalen Rahmen zu, mit einem vertretbaren Aufwand eine valide Datengrundlage für das Phänomen Tourismus zu schaffen.

Auch die Messung der tatsächlichen touristischen Nachfrage in den Zielgebieten gestaltet sich problematisch. Bei den national und international eingesetzten Erhebungsmethoden kann zwischen der amtlichen Tourismusstatistik im Rahmen des statistischen Berichtswesens und bevölkerungsrepräsentativen Befragungsmethoden der empirischen Sozialforschung unterschieden werden. Zur weltweiten Nachfrage nach Reisezielen können nur begrenzt Aussagen getätigt werden. Erstens liegen nicht für alle Staaten und Zielgebiete verlässliche Daten vor, zweitens sind die von unterschiedlichen Staaten vorliegenden Daten nur bedingt oder nicht vergleichbar.

  • Reiseziele weltweit

Die weltweit registrierten internationalen Gästeankünfte stiegen nach Angabe der UNWTO 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8% und haben damit einen Wert von 924 Millionen erreicht. Im Jahr 1995 betrug die Vergleichszahl noch 536 Millionen. Lediglich zu Beginn des 21. Jahrhunderts unterbrochen, setzt sich damit der Trend der kontinuierlichen Steigerung des internationalen Reiseverkehrs fort. Der prozentuale Anteil der internationalen Gästeankünfte in Europa am Gesamtmarkt ist von 2000 bis 2008 um knapp fünf Prozentpunkte gefallen. Die vergleichbaren Marktanteile der anderen Regionen sind mit Ausnahme von Amerika entsprechend angestiegen. Mehr als die Hälfte der 2008 registrierten internationalen Gästeankünfte konzentriert sich zwar nach wie vor auf den europäischen Raum (gut ein weiteres Fünftel entfiel auf die Region Asien/Pazifik und 16% auf die amerikanische Region), doch beim Vergleich mit dem Jahr 2000 wird deutlich, dass das prozentuale Wachstum im Zeitraum 2000 bis 2008 in anderen ausgewiesenen Regionen höher war. In der Region Afrika stieg die Anzahl der internationalen Gästeankünfte um über 68%, in der Region Middle East hat sie sich sogar mehr als verdoppelt. Auch in den weiterhin ausgewiesenen Regionen liegt die Wachstumsrate höher als im europäischen Raum.Nach der Prognose der UNWTO für 2020 wird sich dieser prozentuale Umverteilungsprozess – bei in allen Regionen weiterhin zunehmenden internationalen Gästeankünften – weiter fortsetzen. Der Anteil Europas an der Gesamtzahl der internationalen Gästeankünfte wird deutlich unter 50% sinken, wohingegen der Anteil der Region Ostasien/Pazifik auf über ein Viertel ansteigen wird.

  • Reiseziel Deutschland

Nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes betrug die Gesamtzahl der Gästeankünfte, „nachgewiesen“ durch die amtliche Statistik in Beherbergungsstätten mit neun oder mehr Betten und auf Campingplätzen, in Deutschland im Jahr 2008 rund 133 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung um 2,4%. Über 80% der Gäste in Deutschland kamen aus dem Inland. Deutschland ist somit überwiegend ein Reiseziel für die eigenen Einwohner. Die Anzahl der amtlichen Gästeübernachtungen in Deutschland lag 2008 bei rund 370 Millionen. Dies ist eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 2,1%. Eine überdurchschnittliche Steigerung von 3,2% liegt bei den Übernachtungen der ausländischen Gäste vor.