Verkehr & Tourismus

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Im Marketing von Billigfluggesellschaften wird auf Nachfragegruppen und Trends, Produktpolitik, Preispolitik, Kommunikation und Vertriebskanäle eingegangen.

Nachfragegruppen und Trends
Alle Zielgruppen der Billigfluggesellschaften haben bei der Buchung ein Hauptziel: Sie wollen von A nach B transportiert werden und das zu einem möglichst geringen Preis. Die Kunden sind zumeist Freizeit- und Besuchsreisende. Eine wichtige Zielgruppe für die Billiggesellschaften sind die so genannten hybriden Konsumenten, die auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis bewusst eine günstige Fluggesellschaft auswählen, um dann anschließend in einem Luxushotel zu übernachten.

Produktpolitik
Alle Billigfluggesellschaften konzentrieren sich in der Produktpolitik auf ihre Kernleistung. Zusatzleistungen werden nur im geringen Maße angeboten. Eine Differenzierung über Beförderungsklassen, wie bei den Linienfluggesellschaften üblich, gibt es bei den Billigfluggesellschaften nicht. Die Auslastung der Kapazitäten hat höchste Priorität. Die Sitzplatzdichte ist somit ein Produktmerkmal, da sie, je höher sie ausfällt, letztendlich den Flugpreis senkt, der für den Kunden wiederum der entscheidende Faktor ist.

Preispolitik
In der Regel funktioniert der Ticketverkauf nach folgendem Schema: In geringer Anzahl sind pro Flug Tickets im Niedrigpreissegment vorhanden. Sind diese vergeben, werden die Preise Schritt für Schritt erhöht, bis sie kurz vor Abflug deutlich in die Höhe gehen. Geht man von einer Maschine mit 150 Personen aus, so macht eine Fluggesellschaft bei den ersten 50 Buchungen Verluste, die über die nächsten 50 ausgeglichen werden. Ab der 100. Buchung verzeichnet die Fluggesellschaft Gewinne. Der mittlere Preis, den sie pro Passagier und Flug einnehmen muss, beträgt ca. 100 €.

Kommunikation
Billigfluggesellschaften sind grundsätzlich dafür bekannt, aggressive Endverbraucherwerbung zu betreiben, bei der der Preis im Mittelpunkt steht. Besonders die Pressearbeit ist bei den Billigfluggesellschaften sehr effizient und vollzieht sich in Form von Pressemeldungen, Informationsbroschüren oder auch mit der Veröffentlichung von Bilanzen und Geschäftsberichten.

Vertriebskanäle
Die Unternehmen nutzen hauptsächlich den Direktvertrieb mit Callcentern, Internet und Buchungsautomaten. Billigfluggesellschaften sparen sich oftmals den Anschluss an die kostenintensiven externen computergestützten Reservierungssysteme, da sie ohnehin überfunktional für deren Anforderungen sind. Der wichtigste Buchungskanal ist bei den Billigfluggesellschaften das Internet. Bei Ryanair buchen 90 %, bei easyJet sogar 95 % der Kunden online. Einige Gesellschaften forcieren die Internetbuchung, indem sie bei Buchung über Callcenter oder Reisebüros eine Bearbeitungspauschale verlangen.