Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 
 
 

Im Laufe der Entwicklung von Luftverkehrsunternehmen konnten sich verschiedene Geschäftsmodelle entwickeln, die sich in ihren Unternehmensausrichtungen jeweils von einander stark unterscheiden. Im Folgenden werden die möglichen Geschäftsmodelle von Linienfluggesellschaften kurz erläutert.

  • Traditionelle Fluggesellschaft
    Die traditionelle Fluggesellschaft ist für alle Funktionen und Serviceaufgaben rund um das Kernprodukt Fliegen selbst verantwortlich. Somit werden neben dem Flugtransport auch die weiteren, zur Durchführung von Flügen notwendigen Aufgaben, wie Flugzeugwartung, Catering, Informationstechnologie etc., von eigens gegründeten Abteilungen innerhalb des Unternehmens durchgeführt. Dies gilt vor allem für den Heimatflughafen der Fluggesellschaft, an welchem eine große Anzahl von Flugzeugen stationiert ist. Übergeordnetes Ziel ist die Wahrung der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit des eigenen Unternehmens.
  • Virtuelle Fluggesellschaft
    Das Konzept der reinen virtuellen Fluggesellschaft sieht nur noch die Durchführung der Kernkompetenz, also des Passagier- und evtl. Frachttransports, durch die Fluggesellschaft selbst vor. Ziel ist es, Abteilungen auszulagern, die nur mittelbar mit dem Kernprodukt Fliegen verbunden sind und damit nicht direkt zum Unternehmenserfolg beitragen. So wurden aus ehemaligen Teilbereichen des Unternehmens im ersten Schritt abhängige Tochterunternehmen. Im zweiten Schritt wurden diese neugegründeten Tochterunternehmen innerhalb kürzester Zeit an externe Dienstleister verkauft, die dann ihre Serviceleistungen günstiger für eine Vielzahl von Fluggesellschaften anbieten können.
  • Luftverkehrskonzern
    Im Gegensatz zur Konzentration auf das Kerngeschäft bei der virtuellen Fluggesellschaft erweitert ein Luftverkehrskonzern sein Tätigkeitsfeld. Ziel ist es, durch die Ausweitung der Einnahmequellen zusätzliche Stabilität zu schaffen. Hierzu werden einer Vielzahl ehemals integrierte Abteilungen in Form von Tochterun-ternehmen mit Eigenverantwortung, intensivierter Kundenorientierung und erhöhter Kostenkontrolle neu aufgestellt. Diese Unternehmen sollen nun ihre entsprechenden Funktionen sowohl für den Mutterkonzern als auch für andere Fluggesellschaften und Unternehmungen außerhalb des Luftverkehrssektors ausführen.
  • Hybride Fluggesellschaft
    Diese von den vorher genannten Modellen abgeleitete Variation sieht einen Mittelweg der drei Modelle vor, das heißt traditionelle Elemente treten neben virtuellen Elementen ebenso auf wie Merkmale des Luftverkehrskonzerns. Für die Umsetzung bedeutet dies, dass neben traditionell intern ausgeführten Aufgaben, welche weiterhin bestehen bleiben, Aufgaben ausgelagert werden, um Kosten zu senken und von einer gesteigerten Effizienz eines Spezialisten und so indirekt von Größendegressionseffekten zu profitieren. Darüber hinaus werden andere, erfolgreiche Bereiche bzw. Abteilungen in Form von Tochterunternehmen neu formiert, welche ihr Wissen und Know-How neben dem eigenen Mutterunternehmen auch anderen Fluggesellschaften anbieten, wodurch ebenfalls Größendegressionseffekte durch Wachstum entstehen können. Jede hybride Gesellschaft bezieht daher Leistungen der eigenen Töchter und Leistungen von externen Unternehmen, welche wiederum Töchter anderer Fluggesellschaften sind.