Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 

MarketingkonzeptEs gibt auf den kontinentalen Strecken meist eine Beförderungsklasse, auf interkontinenatlen Strecken zwei Klassen auf mittlerem Serviceniveau. Der Preis für den Flug ist ein Teil des Reiseveranstalterpreises für die gesamte Reise. Der Vertrieb erfolgt indirekt über die Kontingente der Reiseveranstalter und Reisemittler via GDS. Außerdem können Einzelplätze über Internet und Call Center gebucht werden. Werbung ist ein wichtiges Kommunikationsmittel. Die Zielgruppe von Ferienfluggesellschaften beschränkt sich auf Privatreisende.

Nachfolgend werden die Punkte Produkt/Service, Preis/Kosten, Distribution, Kommunikation und Zielgruppe näher dargestellt.

 

Das Kernprodukt der Ferienfluggesellschaften ist der Transport von Passagieren von einem Ort zum anderen. Im Gegensatz zu den Linienfluggesellschaften passen sie dieses Beförderungsprodukt an das Angebot der Reiseveranstalter und deren Nachfragesegmente an.

An Bord herrscht ein mittleres Serviceniveau, am Boden ist das Serviceangebot meist auf das Notwendigste reduziert. Ferienfluggesellschaften bieten auf kontinentalen Strecken meist nur eine Beförderungsklasse mit hoher Bestuhlungsdichte an. Auf interkontinentalen Strecken wird das Angebot oftmals mit einer zweiten Beförderungsklasse erweitert, in der die Bestuhlung großzügiger ist. Im Ferienflugverkehr werden oftmals schmalere Sitze in einer engeren Bestuhlung eingesetzt, um eine höhere Sitzplatzdichte zu erreichen. Die zweite, höhere Beförderungsklasse beinhaltet mehr Serviceleistungen vor und nach der Reise, sowie mehr Service an Bord. In beiden Klassen sind jedoch die Unterhaltungs- und Verpflegungsmöglichkeiten im Flugpreis enthalten und können zum Teil mit den Standards der Linienfluggesellschaften konkurrieren.

Der Preis für den Flug einer Ferienfluggesellschaft ist üblicherweise ein Teil des Reiseveranstalterpreises für eine gesamte Pauschalreise. Zunehmend werden jedoch auch Einzelplätze direkt an den Endverbraucher verkauft. Es gibt personenbezogene Preisdifferenzierungen, beispielsweise Sonderkonditionen für Kinder und Gruppen. Außerdem gibt es Tarife, die sich hinsichtlich ihrer Storno- und Umbuchungsbedingungen sowie in der Flexibilität in den Buchungsbedingungen unterscheiden. Diese Unterscheidung spiegelt sich im Preis wider. Im Vergleich mit den Liniengesellschaften sind komplexe Abteilung oder Strukturen für das Yield-Management bei Ferienfluggesellschaften quasi nicht existent.

Die Distribution erfolgt über indirekte Vertriebskanäle. Die Transportleistung wird nicht über die Fluggesellschaft selbst, sondern als Leistungsbündel (Pauschalreise) über die Vertriebsstrukturen der Reiseveranstalter oder Reisebüros vertrieben.

Der stetig zunehmende Einzelplatzverkauf erfolgt meist als Direktvertrieb über das Internet und über Call Center der Ferienfluggesellschaft. Der direkte Vertrieb ist im Gelegenheitsverkehr der Ferienfluggesellschaften jedoch nur bei Flügen innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zulässig. Flugtickets zu Zielen außerhalb des EWR unterliegen der Paketpflicht, das bedeutet, dass der Flugscheinverkauf an den Verkauf einer Unterkunftsleistung gebunden ist.

Der Hauptanteil der Flugkapazitäten wird nach wie vor über Reiseveranstalter als Hauptvertriebspartner vermarktet, auch wenn das Internet und der direkte Vertrieb an Bedeutung gewinnen.

Werbung ist für Ferienfluggesellschaften ein wichtiges Kommunikationsinstrument. Ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Fluggesellschaften besteht darin, dass sie nur einen Teil ihrer Kapazitäten selbst vermarkten müssen. Ferienfluggesellschaften verkaufen einen Anteil von 60 bis 70 Prozent ihrer Kapazitäten an Reiseveranstalter. Verkauf- und Werbeaktivitäten werden oftmals von den Reiseveranstaltern übernommen.

Somit werden hauptsächlich die Einzelplatzverkäufe aktiv beworben. Dabei bedienen sich die Ferienfluggesellschaften vorwiegend der klassischen Werbung, d. h. Werbung in Medien, wie beispielsweise in Zeitungen, Funk und Fernsehen und durch Plakatanschlag. Mittlerweile nutzen sie jedoch auch ähnliche Kommunikationskanäle wie die Billigfluggesellschaften und betreiben preisaggressive Endverbraucherwerbung.

Die Hauptzielgruppe von Ferienfluggesellschaften sind Privatreisende. Dazu gehören sowohl Pauschalurlaubsreisende zu Warmwasserdestinationen, als auch Privatreisende zu kurzen Städtereisen und Kurzurlauben. Auch Bekannten- und Verwandtenbesuche zählen zu den Reisemotiven. Insbesondere Familien mit Kindern und Gruppenreisende werden angesprochen. Vereinzelt stellen auch Geschäftsreisende eine Zielgruppe für die Ferienfluggesellschaften dar. Dies zeigt sich am Angebot von Firmenraten, die durch den Firmenreisedienst buchbar sind.

Die Produktansprüche der Privatreisenden unterscheiden sich von denen der Geschäftsreisenden. Die Nachfrage reagiert auf Preisänderungen elastischer als die Nachfrage der Geschäftsreisenden. Sitzverfügbarkeit, Flexibilität oder Flugfrequenz sind für Privatreisende nur von geringer Bedeutung. Die Priorität hat ein günstiger Flugpreis.