Der Markt für Hochseekreuzfahrten wird dominiert von internationalen Konzernen. Hervorgegangen aus dem Zusammenschluss von Reedereien und Kreuzfahrtreiseveranstaltern in den 1990er Jahren werden die Flotten der Kreuzfahrtkonzerne weltweit eingesetzt.
Der Zusammenschluss von Reedereien und Kreuzfahrtreiseveranstaltern erfolgt über die Unternehmenskonzentration. Im Rahmen von Fusionen oder der Konzernbildung geht die wirtschaftliche Unabhängigkeit der eingegliederten Unternehmen verloren.
Bei der Unternehmensfusion schließen sich mehrere Unternehmen zu einem neuen Unternehmen zusammen. Hierbei gehen die rechtliche und die wirtschaftliche Selbstständigkeit der beteiligten Unternehmen verloren. Bei der Konzernbildung, bleibt im Gegensatz zur Fusionierung die rechtliche Selbstständigkeit der beteiligten Unternehmen bestehen.
Die Kreuzfahrtkonzerne
Die sogenannten "Big Four" dominieren das Angebot für Kreuzfahrten weltweit. Zu ihnen gehören die Carnival Corporation, die Royal Caribbean Cruise Line (RCCL), MSC Kreuzfahrten und Genting HongkongLimited.
Weltmarktführer auf dem Markt für Hochseekreuzfahrten ist die Carnival Corporation. Verteilt auf 9 Tochtergesellschaften werden 48% aller Kreuzfahrten auf Schiffen des amerikanischen Konzerns durchgeführt. Zu den Tochtergesellschaften gehört unter anderem AIDA Cruises.
Zweitgrößter Kreuzfahrt Konzern ist die Royal Caribbean Cruise Line (RCCL) mit 3 Tochtergesellschaften und 3 Joint Ventures u.a. TUI Cruises. Die amerikanischen Kreuzfahrt Konzerne sind insbesondere für ihre Clubkreuzfahrten auf Mega-Kreuzfahrtschiffen bekannt.
Während die Carnival Corporation und RCCL weltweit Märkte bedienen, konzentriert sich das Angebot der Genting Hong Kong Limited auf den asiatischen Markt. MSC Kreuzfahrten dagegen bietet Kreuzfahrten auf dem europäischen Kreuzfahrtmarkt an.
Die Tochtergesellschaften der Carnival Corporation
Mit den 9 Tochtergesellschaften bedient die Carnival Corporation unterschiedliche Quellmärkte.
Wichtigster Quellmarkt ist Nordamerika. Die Tochtergesellschaften Carnival Cruise Line, Princess Cruises, Holland America Line und Seabourn bieten auf diesen Markt zugeschnittene Kreuzfahrten an.
P&O Cruises (UK), Cunard, Costa Cruises und AIDA Cruises richten sich an den europäischen Markt. P&O Cruises Australia wird für das Segment Australien eingesetzt.
Neben der Konzentration auf unterschiedliche Quellmärkte bieten die Tochtergesellschaften auch unterschiedliche Kreuzfahrtarten an:
Clubkreuzfahrten: Carnival Cruise Line, Costa Cruises, AIDA Cruises
Klassische Kreuzfahrten: Princess Cruises, P&O Cruises (UK), P&O Cruises Australia
Luxuskreuzfahrten: Holland America Line, Cunard, Seabourn
Die Tochtergesellschaften und Kooperationen der Royal Caribbean Cruise Line
Die Royal Caribbean Cruise Line verfügt über 3 Tochtergesellschaften. Royal Caribbean International, Celebrity Cruises und Azamara Club Cruises agieren auf dem weltweiten Kreuzfahrtmarkt. Am europäischen Markt ausgerichtet sind die 3 Kooperationen des Konzerns. Pullmantur Cruises richtet sich an den spanischen, CDF Croisiéres de France an den französischen und TUI Cruises an den deutschen Markt. Zudem ist RCCL an SkySea Cruises beteiligt. SkySea Cruises bietet auf den chinesischen Markt zugeschnittene Kreuzfahrten an.
Die ehemalige Star Cruises Group bietet mit ihrer Tochtergesellschaft Star Cruises auf den asiatischen Markt zugeschnittene Kreuzfahrten an. Seit 2000 ist die Genting Hong Kong Limited an der Norwegian Cruise Line (NCL) beteiligt. Neben Hochseekreuzfahrten bietet die Tochtergesellschaft Crystal Cruises Flusskreuzfahrten und ab 2019 auch Yacht-Kreuzfahrten an.
Die Tochtergesellschaft der Mediterranean Shipping Company (MSC) bietet seit 1995 Kreuzfahrten an. MSC ist ein Familienunternehmen im Privatbesitz. Seit dem Einstieg ins Kreuzfahrtgeschäft wurde die Flotte stark erweitert. Mit 13 Schiffen verfügt MSC Kreuzfahrten bereits über mehr Schiffe als AIDA Cruises (11 Schiffe). Die rasante Flottenerweiterung ist durch die Unabhängigkeit der Gesellschaft möglich.
Der Markt für Hochseekreuzfahrten wird dominiert von diesen sogenannten „Big Four“ –Innerhalb dieser global tätigen Konzerne wird das Angebot weiter stark konzentriert, von den elf weltmarktbestimmenden Reedereien befinden sich zehn im Besitz der Konzerne.