Die Umweltberichterstattung fand ihre Anfänge Ende der 1970er, da zu dieser Zeit die negativen ökologischen Auswirkungen erstmals ins Bewusstsein der Menschen geraten sind. Die Bedeutung der Dokumentation und Veröffentlichung von Umweltdaten nimmt seitdem stetig zu.
Unternehmen können dadurch ihr Image aufbessern und eine höhere Akzeptanz erreichen. Benachbarten Gemeinden soll zudem aufgezeigt werden, dass vom Alltagsgeschäft des Unternehmens keine Gefahr für sie ausgeht und negative Effekte reduziert werden. Des Weiteren stellt die Berichterstattung eine Botschaft an die Investoren dar, dass ökologische Faktoren als Chance und nicht als Wachstumshindernis zu sehen sind. Darüber hinaus werden das Personal sensibilisiert und Fortschritte den Umweltschützern, Organisationen sowie politischen Entscheidungsträgern aufgezeigt. Obwohl das Unternehmen besser über Umweltwirkungen informiert ist und Einsparpotenziale zu erkennen sind, wird der interne Nutzen von Umweltberichten als nicht sehr bedeutend angesehen. Umweltschutz wird heutzutage als selbstverständlich betrachtet und transparente Umweltpolitik der Unternehmen von vielen Anspruchsgruppen, wie Kunden oder Mitarbeiter, vorausgesetzt. Durch die hohen Erwartungen können sich Firmen durch ihre ökologischen Bemühen kaum noch von den Wettbewerbern in großem Maße abheben, die ehrliche Kommunikation über die Umweltbelange dient eher als Vertrauensgrundlage und Aufbesserung des Ansehens. Dabei ist entscheidend, dass die veröffentlichten Informationen glaubwürdig und überprüfbar sind. Eine alleinige Öffentlichkeitsarbeit reicht hier nicht aus, es müssen Umweltprobleme aktiv angegangen und durch Umweltpolitik reduziert werden.
Es kann begrifflich zwischen Umwelterklärung, Umweltbericht und Nachhaltigkeitsbericht unterschieden werden. Eine Umwelterklärung bezieht sich auf den jeweiligen Standort und kann anhand der Vorgaben der EMAS (Environmental Management and Audit Scheme) erstellt werden. Gibt es nur einen Standort, so ist die Umwelterklärung gleichzusetzen mit dem Umweltbericht, welcher primär von größeren Unternehmen angefertigt wird. Der Nachhaltigkeitsbericht enthält neben den ökologischen Daten Informationen zu sozialen sowie ökonomischen Aspekten. Dabei dient dieser als Medium zur Aufklärung der Stakeholder. Es wird versucht, die Berichte zu standardisieren, um eine gewisse Qualität zu gewährleisten. Die ökologische Berichterstattung ist freiwillig und ohne jegliche Formvorschriften oder einheitliche Regelungen. Die EMAS-Verordnung gibt einen ersten Ansatz zur Standardisierung. Durch eine teilweise vereinheitlichte Umweltprüfung im Unternehmen wird ein Umweltzertifikat erstellt. Darüber hinaus bietet das Deutsche Institut für Normung (DIN) mit ihrer entwickelten Norm zur Vereinheitlichung von produktbezogenen Ökobilanzen einen weiteren Ansatz. Regelmäßige Berichte ermöglichen eine Vergleichbarkeit und Auswertung von Entwicklungen. Ein Vergleich zwischen den Unternehmen ist jedoch nur sehr schwer möglich.
Inhaltlich sind die ökologischen Berichte meist ähnlich aufgebaut: Zu Beginn wird das Unternehmen sowie dessen Tätigkeiten vorgestellt, um dem Leser einen ersten Eindruck vom Gesamten zu vermitteln. Wichtig ist zudem, dass der betrachtete Zeitraum ebenso wie das Datum der Veröffentlichung des Berichts angegeben ist. Die veröffentlichten Informationen, die wesentlich für das Unternehmen sind, sollen wahr, nachvollziehbar und vollständig sein. Eine verständliche Darstellung, die durch Grafiken veranschaulicht werden kann, ist dabei unerlässlich. Sind die ausgewerteten Daten und Kennzahlen immer gleich dargestellt, ist ein Vergleich beispielsweise zum Vorjahr möglich. Des Weiteren ist es von Vorteil, die Anspruchsgruppen als Zielgruppe der Berichte, zu integrieren. Deren Interesse soll erkennbar sein, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Das ist z. B. durch Zitate von Stakeholdern möglich. Überzeugender wird das Dokument außerdem, wenn es von einer unabhängigen Institution verifiziert wird. Dabei werden die Daten auf ihre Richtigkeit hin überprüft.
Beispiel Emirates Group
Ein passendes Beispiel aus der Luftfahrtbranche ist der Umweltbericht der Emirates Group, welcher gleich zu Beginn ein Zitat des Vizepräsidenten und zugleich Premierministers der Vereinigten Arabischen Emirate Sheikh Mohammed bin Rashid Al Maktoum enthält. Darin betont er die Wichtigkeit von Ressourcenschonung und die Notwendigkeit, dass Ansätze der Energieeinsparung in den Kernwerten der Gesellschaft zu verankern sind. Im Anschluss daran werden Emirates sowie dnata mit ihren Haupttätigkeiten vorgestellt. Während Emirates sich auf den kommerziellen Lufttransport konzentriert, ist dnata als Teil der Emirates Group für die Boden- und Frachtabfertigung, das Catering und diverse Reiseveranstaltertätigkeiten verantwortlich. Neben den wichtigsten Finanzkennzahlen werden insbesondere die ökologischen Zahlen des Berichtsjahres 2012 bis 2013, welche teilweise durch die Prüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers verifiziert wurden, im Vergleich zum Vorjahr aufgezeigt. Eine genauere Analyse und Auswertung der Zahlen finden sich im weiteren Verlauf des Berichts. So wird beispielsweise deutlich, dass die Kohlendioxidemissionen verglichen zum vergangenen Berichtszeitraum um 15,9 Prozent höher liegen, der Wert dennoch weit unter dem Branchendurchschnitt ist. Ein Schreiben des Vorsitzenden Sheik Ahmed bin Saeed Al Maktoum ergänzt die authentische Darstellung. Er hebt die immense Bedeutung der Ökologie für die Emirates Group hervor, da durch das große Streckennetz und den zahlreichen Flugbewegungen von Emirates, die Umweltauswirkungen entsprechend hoch sind. Es werden auch Beispiele aufgezeigt, was Emirates bereits zum Umweltschutz beiträgt. Dazu zählt u. a. eine effizientere Flugroutenplanung mit Hilfe des Programms „iFlex“ oder die überdurchschnittlich junge Flotte. Durch neuere Technologien und Materialien sind die Emissionen pro Passagierkilometer um 16,6 Prozent geringer als der Branchendurchschnitt. Bei dnta werden darüber hinaus Elektrofahrzeuge eingesetzt. Neben einem Überblick der Flotte und Standorte sowie Zielflughäfen enthält der Bericht einige Fallbeispiele zur Unterstreichung der Umweltschutzbemühen.