Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 

Ein Vergleich verschiedener Verkehrsträger anhand ökologischer Gesichtspunkte gestaltet sich schwierig, da die tatsächliche Verkehrsleistung (gemessen in Personenkilometer) sowie deren Auslastung berücksichtigt werden muss, um einen fairen Überblick zu erhalten. Je höher die Auslastung, desto besser sind die Umweltzahlen.

Zunächst zeigt die nachfolgnde Abbildung den durchschnittlichen Treibstoffverbrauch je 100 Personenkilometer in Litern. Als Berechnungsgrundlage wird die durchschnittliche Auslastung der Verkehrsmittel, welche große Unterschiede aufweist, herangezogen. Ein zuverlässiger Vergleich ist somit allein aus diesem Grund schwer möglich. So ergibt sich bei den Hochseekreuzfahrten beispielsweise ein Wert von über 100 Prozent, der dadurch erreicht wird, dass sich oftmals Zustellbetten für Kinder in den Elternkabinen befinden. Deswegen wirkt der Verbrauch von drei Litern je 100 Pkm relativ gering im Vergleich zur ökologischeren Bahn, die im Fernverkehr mit einer 48-prozentigen Auslastung nur durchschnittlich 0,7 Liter weniger verbraucht. Zudem basiert der Wert von drei Litern auf den Daten von neuen und modernen Kreuzfahrtschiffen, wie sie Aida Cruises in ihrer Flotte hat. Es werden jedoch auch noch viele verbrauchsintensivere Schiffe betrieben. Die veröffentlichten Daten von Tui Cruises zeigen, dass deren Flotte - bestehend aus zwei Schiffen - im Schnitt das Doppelte (6,08 Liter) verbraucht im Vergleich zu Aida Cruises. Diese beiden Beispiele verdeutlichen nochmal mehr die Problematik, dass es kaum möglich ist, einen verlässlichen Vergleich zu schaffen. Den vorliegenden Angaben zufolge verbraucht der Pkw mit durchschnittlich 1,5 Personen pro Fahrzeug und 6,1 Liter je 100 Personenkilometer den meisten Kraftstoff. Der Reisebus weist die umweltfreundlichsten Werte auf.

 Umweltverschmutzung Vergleich Verkehrsmittel

Bei Betrachtung der Schadstoffemissionen ergeben sich unterschiedliche Werte je Personenkilometer, da verschiedene Antriebsarten sowie Kraftstoffe verwendet werden. Die Vorkette wurde bei diesem Verkehrsträgervergleich berücksichtigt. Das bedeutet, dass die indirekten Emissionen, welche bei der Herstellung der Energieträger wie beispielsweise bei der Kerosinerzeugung anfallen, mit einbezogen sind.

Nachfolgende Abbildung zeigt die CO2-Emissionen, die von den verschiedenen Verkehrsträgern je Gramm und Personenkilometer ausgestoßen werden. Als Basis der Berechnungen dient wiederum die durchschnittliche Auslastung im entsprechenden Jahr. Auch hier ist eine Gegenüberstellung nicht einfach, da oftmals widersprüchliche Emissionsdaten zu finden sind. So werden in dieser Grafik drei unterschiedliche CO2-Werte für Kreuzfahrtpassagiere gezeigt. Kreuzfahrt 1 stellt den errechneten Wert aus den Daten des Nachhaltigkeitsberichts der Aida Cruises dar, wohingegen Kreuzfahrt 3 das Ergebnis der Berechnung aus den Umweltdaten von Tui Cruises ist. Beide Unternehmen haben relativ moderne Schiffe, dennoch fallen die Zahlen unterschiedlich hoch aus. Die 27,1 Gramm je Personenkilometer bei Kreuzfahrt 2 ergeben sich wiederum aus der Angabe von Aida Cruises, die aussagt, dass der CO2-Ausstoß von Kreuzfahrtschiffen nur rund ein Sechstel im Vergleich zum Pkw beträgt. Die Werte der beiden Kreuzfahrtanbieter aus den aktuellsten Berichten bestätigen dies jedoch nicht. Im Schnitt (Wert von Aida Cruises und Tui Cruises) ergibt sich so eine Emissionsmenge in Höhe von 202,79 g/Pkm. Damit ist das Kreuzfahrtschiff bei diesem Vergleich nicht am Schadstoffreichsten. Es ist sehr deutlich zu erkennen, dass das Flugzeug (innerdeutsche Flüge) trotz hoher Auslastung im Vergleich zu den restlichen Verkehrsmitteln mit 255,8 Gramm pro Personenkilometer mit großem Abstand am Meisten CO2 emittiert. Das sind rund 57 Prozent mehr als beim dritthöchsten Emittenten, dem Pkw. Beim Schienenverkehr werden die Luftschadstoffe primär bei der Stromerzeugung freigesetzt. Deshalb weist der Nahverkehr schlechtere Werte als der Fernverkehr auf und ist im Vergleich zu anderen Alternativen, wie in diesem Fall z. B. der Reisebus, nicht immer ökologischer.

In der nächsten Abbildung wird der Ausstoß von Stickoxiden veranschaulicht. Diese entstehen durch thermische Prozesse mit hohen Temperaturen, Sauerstoffüberschuss und durch die Verbrennung von Treibstoffen. Die Emissionen tragen zur Ozon- und Smogbildung sowie saurem Regen bei. Der Verkehrssektor ist der Hauptverursacher von NOx. Hier zeigt sich das Kreuzfahrtschiff bei Weitem am umweltschädlichsten mit einem Ausstoß von 1,66 Gramm je Passagierkilometer. Anders als bei den CO2-Emissionen ist der Reisebus bei den Stickoxidausstößen nicht Umweltspitzenreiter. Diese Rolle entfällt hierbei auf den Schienenverkehr, welcher sich auf Langstrecke mit Werten in Höhe von 0,06 Gramm je Passagierkilometer profiliert. Bei allen anderen Verkehrsmitteln sind keine großen Unterschiede festzustellen.

In Anbetracht der Feinstaubemissionen ergibt sich ein differenziertes Bild. Hier weisen die Verkehrsträger aus dem Straßenverkehr nach den Kreuzfahrtschiffen die höchsten Werte auf. Mit 0,0087 g/Pkm ist der Pkw mit am verschmutzungsintensivsten. Die Politik legt bereits seit 1992 Grenzwerte für Partikelemissionen fest, welche bereits stufenweise, beginnend mit Euro 1, angehoben wurden. In der Euro 5 und 6 sind die Partikelemissionen bereits auf 5 Milligramm pro Kilometer für alle Pkw sowie leichte Nutzfahrzeuge begrenzt. Im Jahr 2011 wurden im gesamten Personenverkehr (ohne Schiffsverkehr) 351.978 Tonnen NOx freigesetzt. Mengenmäßig den größten Anteil daran hat der motorisierte Individualverkehr mit rund 78 Prozent. Die geringste Feinstaubbelastung geht vom Schienenverkehr aus.