Verkehr & Tourismus

Luftverkehr - Schiffsverkehr - Bahnverkehr - Straßenverkehr

 

Die bisherigen Ansätze von Verkehrsvermeidung und –verlagerung versuchen auf das prognostizierte Wachstum des Luftverkehrs und der damit verbundenen Umweltbelastung zu reagieren und die negativen Effekte zu reduzieren. Beim Nachfragemanagement wird das Wachstum hinterfragt und im Voraus versucht, ökologische Folgen vorzubeugen.

Dies erfordert Handlungen auf internationaler Ebene, welche die folgenden drei Ansätze beinhaltet, um langfristig den Flugverkehr in einem ökologisch sinnvollen Rahmen zu halten:

  • Alle externen Effekte sollen internalisiert werden, was unweigerlich höhere Ticketpreise und damit eine sinkende Nachfrage zur Folge hat.
  • Der Kurzstreckenverkehr soll auf die ökologisch nachhaltigere Schiene verlagert werden.
  • Alternative Kommunikationswege, wie z. B. Telefon- oder Videokonferenzen, sollen insbesondere im Geschäftsbereich genutzt werden.

Eine Verkehrsvermeidung ist die einfachste Lösung, um Emissionen zu reduzieren. Dabei geht dies nicht automatisch mit einer Mobilitätseinschränkung einher. Neue Siedlungsstrukturen beispielsweise, welche Arbeiten, Einkaufen sowie Freizeitaktivitäten verbinden, ermöglichen kurze Wege, aber gleichzeitig eine hohe Mobilität.

Bei der Verkehrsverlagerung stehen hauptsächlich energieeffizientere Verkehrsträger, wie Bahn oder Car-Sharing, im Fokus. Die Reisezeit ist auf kürzeren Strecken bei der Bahn gleich und deshalb ist dies eine konkurrenzfähige Alternative. Der Reiseablauf ist jedoch mit dem Flugzeug einfacher, da z. B. das Gepäck beim Umsteigen durchgecheckt wird. Eine mögliche Lösung stellt eine gemeinsame Gepäckabfertigung im Rahmen einer Kooperation von Flughafen bzw. Fluggesellschaft und Bahn dar, d. h. das Gepäck wird bereits am Bahnhof aufgenommen und zum Bestimmungsort weitergeleitet. Bei dem Projekt AIRail kooperieren die Deutsche Bahn, die Deutsche Lufthansa AG und die Fraport AG. Es werden innerdeutsch zwei Strecken seit März 2001 als Ersatz von Zubringerflügen angeboten. Die Gepäckabfertigung bzw. der Check-in mit Aushändigung der Bordkarte erfolgt direkt am Bahnhof. Serviceleistungen wie Sitzplatzreservierungen oder Klassenaufteilung und Catering ist vergleichbar zu einem Inlandsflug. Auf der Strecke FRA – Köln Hbf. wurde ein durchschnittlicher Marktanteil von 49 Prozent gegenüber Zubringerflügen seit Einführung des AIRail-Konzepts erreicht, wodurch zwei von insgesamt sechs Flügen täglich ersetzt werden konnten. Der Erfolg auf der Strecke FRA – Stuttgart Hbf. fällt mit rund 16 Prozent geringer aus und war bisher nicht ausreichend, um Flüge zu streichen. Bei sogenannten Rail & Fly-Angeboten übernimmt die Bahn den Transport der Passagiere zum Flughafen zu günstigeren Preisen oder möglicherweise ohne Aufpreis, da die Kosten bereits im Flugticket enthalten sind. Voraussetzung dafür ist die Anbindung des jeweiligen Flughafens an das öffentliche Bahnnetz oder im Idealfall an Strecken für Hochgeschwindigkeitszüge. Gerade durch Hochgeschwindigkeitsstrecken zu und von Verkehrsflughäfen können vermehrt Kurzstrecken bzw. Zubringerflüge ersetzt werden. Charterflüge, welche nicht auf Zubringerflüge angewiesen sind, können darüber hinaus auf Regionalflughäfen verlagert werden, da dort die Lärmtoleranz höher ist. Eine Verkehrsvermeidung kann zum Teil zudem durch einen zeitlich limitierten Flugbetrieb erfolgen. Eine eingeschränkte Betriebszeit zu den Randzeiten oder ein Nachtflugverbot tragen zu weniger Lärmemissionen bei.